Schreibflüssigkeit:
Einführung

Primarstufe

Schreibflüssigkeit

Das Verfassen von Texten ist ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Faktoren, wie Wortschatz- und Grammatikkenntnissen, motorischen Fertigkeiten, kognitiven Fähigkeiten sowie metakognitiven Strategien (z.B. Selbstüberwachung des Schreibprozesses) und Motivation. Dieses Zusammenspiel gelingt nur, wenn grundlegende hierarchieniedrige Schreibprozesse – Schreibmotorik, Rechtschreibung und basale Formulierungsprozesse – flüssig und mühelos ablaufen.

Was ist Schreibflüssigkeit und warum ist sie wichtig?
Den sprachlichen Kern des Schreibprozesses bilden das Formulieren und das Verschriften. Schreibende müssen textrelevante Ideen zügig in Sprache umwandeln (Formulierungsflüssigkeit) und Wörter und Phrasen schnell, mühelos, orthografisch korrekt und somit automatisiert verschriften (Transkriptionsflüssigkeit). Beide Aspekte zusammen ergeben die Schreibflüssigkeit. Formulieren und Verschriften können jedoch auch stockend erfolgen, es kommt während des Schreibens zu häufigen Abbrüchen und Pausen. Dies ist der Fall, wenn Schreibenden Formulierungen wie passende Adjektive oder Konjunktionen nicht schnell genug einfallen, oder wenn die Schreibmotorik und die Rechtschreibung noch nicht automatisiert sind und Schreibende daher oft bewusst darüber nachdenken müssen. Wenn das Arbeitsgedächtnis mit diesen basalen Schreibprozessen übermäßig belastet ist, bleiben zu wenig Ressourcen für anspruchsvollere, hierarchiehöhere Aufgaben im Schreibprozess übrig, wie etwa das Planen und Strukturieren des Textes oder die Orientierung an den Adressatinnen und Adressaten. Eine geringe Schreibflüssigkeit kann somit ursächlich dafür sein, dass Schülerinnen und Schüler Schwierigkeiten haben, gute Texte zu schreiben. Erst wenn die hierarchieniedrigen Schreibprozesse automatisiert und flüssig ablaufen, wird das Arbeitsgedächtnis entlastet und es stehen die notwendigen kognitiven Ressourcen zur Verfügung, um kohärente und adressatengerechte Texte zu verfassen. Flüssiges Schreiben ist somit die Brücke zum Textschreiben.
Die Entwicklung der Schreibflüssigkeit ist kein Selbstläufer und sollte daher in der Grundschule gezielt und regelmäßig gefördert werden.

Zum Video
Im Video wird ein praxisorientierter Überblick über die Relevanz der Schreibflüssigkeit für das Schreiben von Texten und ihre Förderung im Unterricht gegeben. Vertieft werden diese Themen im Baustein „Hierarchieniedrige Schreibfertigkeiten“ im Blended-Learning-Kurs „Systematisches Training der Schreibflüssigkeit und der Schreibstrategien“.

Ein Transskript des gesamten Videotextes können Sie hier herunterladen

Dr.' Sabine Stephany ist Wissenschaftlerin am Institut für deutsche Sprache und Literatur II der Universität zu Köln. Sie forscht und publiziert zum Thema Schreibflüssigkeit und hat das Projekt ‚Die Schreibstarken. Schreibflüssigkeit trainieren in der Grundschule‘ geleitet. Dr.' Sabine Stephany wirkte im BiSS-Forschungs- und Entwicklungsprojekt ‚Lese- und Schreibflüssigkeit – Konzeption, Diagnostik, Förderung‘ (FluLeS) mit.

Schreibflüssigkeit und ihre Bedeutsamkeit

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Diagnostik von Schreibflüssigkeit

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Förderung von Schreibflüssigkeit

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