Die DemeK-Literaturwoche

Sprachsensibler Fachunterricht: Angebote

DemeK – Deutschlernen in mehrsprachigen Klassen- ein Unterrichtskonzept zur Sprachbildung von Kindern und Jugendlichen

 Kernpunkt ist ein impliziter Grammatikunterricht in einem sprachsensiblen Unterrichtsgeschehen in allen Fächern, der die Anbahnung und Festigung der Bildungssprache Deutsch inkludiert.

Viele Schülerinnen und Schüler haben Schwierigkeiten sich sprachlich auszurücken, untereinander zu kommunizieren oder auf fachsprachlicher Ebene zu agieren. Hinzu kommen Probleme in der Anwendung der Schriftsprache. Sie besitzen einen begrenzten Wortschatz und es fällt ihnen schwer Texte sinnhaft zu erfassen und darüber in Kommunikation zu treten. Etliche Schülerinnen und Schüler stehen vor diesen Hürden, weil sie mit keinen oder anfänglichen Kenntnissen der deutschen Sprache in die Schule starten oder aus einem spracharmen Umfeld kommen. Sie können ihre Möglichkeiten im Lernen sowie ihre Partizipation an Weltwissen oder persönlicher Ausdrucksfähigkeit nur begrenzt nutzen bzw. einbringen.

Die Anwendung des  -Konzepts findet in allen Fächern statt. Die drei Bausteine des  -Konzepts : Artikelsensibilisierung, Sprachrunden und generatives Schreiben unterstützen die Schülerinnen und Schüler dabei mittels Sprachmuster, Wortschatzaufbau, sowie die Bewusstbarmachung der Artikel, sich grammatische Phänomene in Worten und Schrift implizit anzueignen und anzuwenden. Gezielt werden Probleme der deutschen Grammatik herausgestellt und spiralcurriculär bearbeitet. Unterstützt wird dies durch die farbige Kennzeichnung der Genera, die farbige Kennzeichnung der Nominalgruppen bedingten Veränderung, der Behandlung der grammatischen Phänomene auf allen Artikelebenen, sowie verschiedene Formen der visuellen Veranschaulichung. Die Grammatik wird durch den Inhalt transportiert, der auf Bilderbüchern, Kinderpoesie, Reimen oder Zungenbrechern basiert. Dabei liegt die Schwerpunktsetzung auf ein maximal zwei grammatischen Phänomenen bei jeweils einem Text oder Gedicht. Ausgangspunkt für alle Erarbeitung ist immer die Mündlichkeit gepaart mit vielfachen Wiederholungen. Durch Auswendiglernen von Wort-, Satz- und Textmustern baut sich die Alltagssprache zur Bildungssprache aus. Im Mittelpunkt steht immer die Einbeziehung der Erfahrungswelt der Schülerinnen und Schüler und das Wissen, welches sie in den Unterricht mitbringen. Das bedeutet, dass die Sprachen der Klassen und damit auch die unterschiedlichen Kulturen mit einbezogen werden und beispielsweise Sprachvergleiche das Nachdenken über die eigene Kultur und die anderer anregen.

Die Schülerinnen und Schüler sind zunehmend in der Lage bildungssprachlich zu kommunizieren und sich schriftlich besser auszudrücken. Sie benutzten grammatische Fachbegriffe. Durch einen erweiterten Wortschatz können sie sich vermehrt in den Unterricht einbringen, Texte sinnhaft erfassen und darüber kommunizieren. Sie bedienen sich vermehrt fachsprachlicher Ausdrucksweise. Die Schülerinnen und Schüler erwerben während der Beschäftigung mit Bilderbüchern, Kinderpoesie u. ä. Literacy-Erfahrung. Mit Hilfe des generativen Sprechens und Schreibens erstellen sie eigene Texte und Gedichte, die ihre Gefühle und Lebenswirklichkeit zum Ausdruck bringen. Sie können Sprachvergleiche anstellen und entwickeln einen Blick auf kulturelle Gemeinsamkeiten und Unterschiede.

Mit dem  -Konzept haben alle Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit einer durchgängige Unterstützung um ihre sprachliche Bildung zu entwickeln, nachhaltige Lernerfolge zu erzielen und Partizipation an Unterrichtsprozessen zu erlangen.

Literatur:

Bezirksregierung Köln (Hrsg.) (2. Auflage April 20219), Deutschlernen in mehrsprachigen Klassen, Leitfaden zur Basisfortbildung  

Bezirksregierung Köln (Hrsg.) (2019), Die -Literaturwoche, Von der Ferienschule zur  -Literaturwoche für den Primarbereich

BiSS-Blended-Learning-Kurse

Das Netzwerk 8.1/ 2 (Die Literaturwoche, Deutschlernen in mehrsprachigen Klassen) hat optional zwei BiSS-Blended-Learning-Kurse im Angebot.

Der Blended-Learning Kurs „Mehrsprachigkeit: Spracherwerb und Einsatz in der Primarstufe“ startet mit dem Erwerb der Erst- und Zweitsprache, beleuchtet die Bildungsvoraussetzungen von Mehrsprachigkeit und behandelt das sprachsensible Unterrichten unter Berücksichtigung der Mehrsprachigkeit. Bei den begleitenden Treffen zu dem Kurs werden die individuellen Lerngruppen der Teilnehmenden in den Fokus gestellt und gemeinsam die Umsetzung des Einsatzes der diagnostischen Tools sowie Methoden für die eignen Unterrichtspraxis geplant bzw. analysiert.

Der Blended-Learning Kurs „Sprachbildung für den Seiteneinstieg Lehramt“ richtet sich an Kolleginnen und Kollegen, die als Seiteneinsteiger hiermit theoretische und praktische Sprachbildung für ihre unterrichtliche Praxis an die Hand bekommen. Der Kurs inkludiert neben Sprachhandlungen in Unterricht und Fach auch den Spracherwerb in der Erst- und Zweitsprache, die Entwicklung eines diagnostischen Blicks, Leistungsbeurteilung in Relation mit Sprachkompetenz sowie Lesen und Schreiben im Fachunterricht. Der eigene Unterricht und die Umsetzung der Methoden und Tools aus dem Kurs sind Thema in den kursbegleitenden Treffen.