Von der Sprachförderung
zur Sprachbildung

Sprachsensibler Unterricht/
durchgängige Sprachbildung

ÜBERSICHT

Sprache ist der Schlüssel zum Verstehen in jedem Fach. Ein sprachsensibler Unterricht unterstützt Schülerinnen und Schüler systematisch im sprachlichen und fachlichen Lernen und im Aufbau und der Weiterentwicklung von Bildungs- und Fachsprache.

Dabei begleiten die Sprachen und sprachlichen Fortschritte jedes Kindes seinen gesamten Lern- und Bildungsweg. Dadurch werden sie zu einer gemeinsamen Aufgabe der Schulgemeinde, - also aller Fächer und möglicher Lerngelegenheiten in allen Jahrgangsstufen.

Kompetenzaufbau durch die Auseinandersetzung mit VERA-8-Ergebnissen

Viele Schülerinnen und Schüler wissen nicht genau, welche Kompetenzen beim Lesen von ihnen erwartet werden und woran sie messen können, ob sie eine Aufgabe erfolgreich gelöst haben. Sie verstehen ihre Ergebnisse aus Klassenarbeiten und den Vergleichsarbeiten oft nicht oder sehen sie nur als Bewertung, ohne die Bedeutung für ihr eigenes Lernen zu erkennen. Dadurch bleibt für sie unklar, welche konkreten Fähigkeiten sie bereits beherrschen und in welchen Bereichen sie sich weiterentwickeln können.
Wenn Lehrkräfte ihre Unterrichtsgestaltung auf Basis der VERA-8-Ergebnisse weiterentwickeln und die Schülerinnen und Schüler aktiv in die Reflexion über Kompetenzstufen und Aufgabenformate einbeziehen, dann erwerben die Schülerinnen und Schüler ein Bewusstsein für ihre eigenen Stärken und Entwicklungsfelder im Bereich Leseverständnis und die Fähigkeit, Aufgaben systematisch zu analysieren und Lösungsstrategien gezielt einzusetzen. Sie erkennen, wie sich Anforderungen im Lesen über die Jahrgangsstufen hinweg entwickeln und lernen ihre eigene Lernentwicklung gezielt zu steuern und zu reflektieren.
Durch diese Auseinandersetzung mit den eigenen Kompetenzen und den an sie gestellten Anforderungen können die Schülerinnen und Schüler komplexere Texte und Aufgabenstellungen besser verstehen und bewältigen.
Nicht nur im Bereich Lesen lernen sie schrittweise gezielter an ihren zu Schwächen arbeiten und ihre Lernstrategien anzupassen, sich bewusster auf (zunehmend anspruchsvolle) Prüfungsformate vorzubereiten, z. B. in höheren Jahrgangsstufen oder in Abschlussprüfungen, und selbstständig(er) Verantwortung für ihren Lernprozess zu übernehmen, weil sie sich selbst mit den Anforderungen auseinandersetzen und verstehen, wie sie sich verbessern können.
Durch diesen Ansatz wird VERA-8 nicht als bloßes Testformat wahrgenommen, sondern als Instrument zur individuellen Lernentwicklung, das Schülerinnen und Schüler dabei unterstützt, sich aktiv mit ihren eigenen Kompetenzen auseinanderzusetzen und sie gezielt weiterzuentwickeln.

Struktur:

  1. Ausgangslage: Welche Herausforderungen haben die Schülerinnen und Schüler?
  2. Kompetenzzuwachs: Was lernen sie durch die systematische Auseinandersetzung mit den Ergebnissen?
  3. Nutzen für das schulische Lernen: Wozu befähigt sie das?

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Sprachsensibler Fachunterricht

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Leseförderung am Berufskolleg – Arbeitsschwerpunkte der BiSS-Netzwerkschulen

Leseförderung am Berufskolleg – Arbeitsschwerpunkte der BiSS-Netzwerkschulen

Der Unterricht des Berufskollegs bereitet auf das adäquate Handeln in der späteren Berufspraxis vor. Die Lernenden benötigen eine große Bandbreite an berufs- und fachsprachlichen Kompetenzen, um die dazu notwendigen Inhalte in allen Fächern, Lernfeldern und Lernbereichen zu verstehen und in der Praxis anzuwenden. Ein sprachsensibler Unterricht kann diesen Prozess unterstützen und auf die verschiedenen Bedürfnisse der sehr heterogenen Lerngruppen eingehen.

Für die Arbeit mit Texten und anderen Materialien ist die Anwendung verschiedener Lesemethoden und –strategien ein wesentlicher Bestandteil des Unterrichts und ein Arbeitsschwerpunkt der BiSS-Netzwerkschulen.

Bekannte Lesemethoden werden in der Praxis erprobt, gemeinsam evaluiert und für die jeweiligen Kollegien in Form von Methodensammlungen zur Verfügung gestellt.

Eine wesentliche Voraussetzung zur Förderung der Lesekompetenz ist der Einsatz von sprachsensiblen Unterrichtsmaterialien. In diesem Bereich arbeiten die Netzwerkschulen sowohl mit defensiven als auch mit offensiven Herangehensweisen. Texte werden in Einfacher Sprache verfasst, unter anderem mit Hilfe von KI-Tools, um das Lesen zu erleichtern (=defensiver Weg). Darüber hinaus wird eine im Netzwerk entwickelte Checkliste zur Erstellung von sprachsensiblen Arbeitsblättern dazu genutzt, Unterrichtsmaterialien passgenau in Hinblick auf die jeweilige Lerngruppe zu gestalten.

Eine erprobte offensive Herangehensweise ist die systematische Wortschatzarbeit, die es den Lernenden ermöglicht, auch herausfordernde Fachtexte zu lesen und zu verstehen.

Einige Netzwerkschulen wenden darüber hinaus verschiedene diagnostische Verfahren an und binden die Diagnostik dann in eine gezielte Strategie zur Leseförderung ein.

Schließlich wird die Förderung der Grundfertigkeit Lesen auch in der didaktischen Jahresplanung der Berufskollegs berücksichtigt. Mit Hilfe eines im Netzwerk entwickelten Leitfadens zum Erstellen sprachsensibler Lernsituationen lassen sich im Sinne einer durchgängigen Sprachbildung so wesentliche Aspekte der Leseförderung bildungsgangübergreifend implementieren.

Ansprechperson: Dr. Claudia Thieme [Link zu Kontaktdaten: Claudia.Thieme@bra.nrw.de]

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Schreibförderung am Berufskolleg – Arbeitsschwerpunkte der BiSS-Netzwerkschulen

Schreibförderung am Berufskolleg – Arbeitsschwerpunkte der BiSS-Netzwerkschulen

Die Vermittlung der jeweils benötigten berufssprachlichen Kompetenzen ist am Berufskolleg aufgrund der Vielfalt der Bildungsgänge eine besondere Herausforderung und erfordert einen sprachsensiblen Unterricht in allen Fächern, Lernfeldern und Lernbereichen.

Um in der späteren Berufspraxis adäquat handeln zu können, müssen sich die Lernenden im jeweiligen beruflichen Kontext auch schriftlich angemessen ausdrücken können. Somit kommt der Schreibförderung am Berufskolleg eine besondere Bedeutung zu und sie ist einer der Arbeitsschwerpunkte der BiSS-Netzwerkschulen.

Die Schulen tauschen in der Praxis erprobte Methoden der Schreibförderung aus. Zur Vorbereitung und Begleitung des  fachspezischen Schreibprozesses dient bespielsweise die systematische Wortschatzarbeit. Nach dem Schreibprozess hat sich die Anwendung von selbst erarbeiteten Kriterienbögen zur Reflexion und damit zur Erweiterung der Schreibkompetenz bewährt.

Im Sinne einer durchgängigen Sprachbildung ist die Arbeit mit Operatoren von besonderer Bedeutung. Viele Netzwerkschulen entwickeln auf der Grundlage der curricularen Vorgaben fach- oder bildungsgangspezifische Operatorenkataloge, um das Schreiben der Lernenden für diese transparent und einheitlich zu fördern.

Berufsspezifische Unterrichtsinhalte werden im Berufskolleg auch in Form von Praxisphasen vermittelt. Die Lernenden reflektieren ihre Praxiserfahrungen durch das Schreiben von Praxisberichten. Netzwerkschulen erarbeiten dazu Konzepte für eine sprachsensible Praktikumsbegleitung und unterstützen ihre Lernenden so auf ihrem Weg in die berufliche Praxis.

Die Förderung der Grundfertigkeit Schreiben wird darüber hinaus auch in der didaktischen Jahresplanung der Berufskollegs berücksichtigt. Mit Hilfe eines im Netzwerk entwickelten Leitfadens zum Erstellen sprachsensibler Lernsituationen lassen sich im Sinne einer durchgängigen Sprachbildung so wesentliche Aspekte der Schreibförderung bildungsgangübergreifend implementieren.

Ansprechperson: Dr. Claudia Thieme [Link zu Kontaktdaten: Claudia.Thieme@bra.nrw.de]

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