Die Beschulung von neu zugewanderten Schülerinnen und Schülern bringt es mit sich, dass in allen Schulstufen potenziell auch das deutsche Schriftsystem vermittelt werden muss. Für alle Lehrkräfte besteht die Herausforderung vor allem in den sehr vielfältigen Lerngruppen, die möglicherweise flucht- oder soziokulturell bedingt schon viel Bildungszeit verloren haben und möglichst schnell in das deutsche Schulsystem integriert werden sollen und müssen.
Um keine wertvolle Zeit zu verlieren, steht die individualisierte Förderung im Vordergrund. Zu berücksichtigen sind vor allem die Schriftvorerfahrungen: Je ähnlicher die Erstschriftstrukturen denen des deutschen Schriftsystems sind, umso schneller gelingt der Erwerb. Liegen gar keine Schrifterfahrungen vor, kommt der Spracherwerb im Deutschen dazu. Um hier gute Förderentscheidungen fällen zu können, braucht man gute Kenntnisse in verschiedenen Bereichen:
- Welche Vorerfahrungen bedeuten welche Entlastung für den Schrifterwerb?
- Wie genau bildet das deutsche Schriftsystem die Lautung des Deutschen ab?
- Wie kann ich Lernende mit Ausspracheschwierigkeiten von deutschen Lauten unterstützen?
- Wie kann ich Lernende feinmotorisch beim Schreiben von Schriftzeichen unterstützen?
- Wie verbinde ich Schrift- und Sprachvermittlung? Wie kommen die schriftfernen Lernenden vom Wort zum Text?
- Wie vermittle ich die Orthographie des Deutschen individualisiert?
Auf diese Fragen wird der Vortrag eingehen. Einzelne Aspekte werden in den Folgeterminen vertieft thematisiert.
Die Veranstaltung am Donnerstag, dem 15.02.2024 in der Zeit von 14.00 bis 15.30 Uhr ist bereits ausgebucht.
Wir bieten am Montag, dem 19.02.2024 in der Zeit von 14.00 bis 15.30 Uhr einen zweiten Termin an.
Referentin: Frau Prof´in Anne Berkemeier, Universität Münster – Germanistisches Institut, Abteilung für Sprachdidaktik
Hinweise auf weitere Elemente der Impulsveranstaltungsreihe folgen in Kürze.